Carsten Arntz, Schulleiter am Erzbischöflichen Berufskolleg Köln, hat einen tiefgehenden theologischen Fachartikel verfasst, der sich mit den Grenzen des Schöpfertums in der modernen Ära der Künstlichen Intelligenz beschäftigt. Sein Artikel, der ursprünglich durch die Neujahrsansprache 2024 von Papst Benedikt inspiriert wurde, greift zentrale Fragen der menschlichen Verantwortung und Würde in einer Zeit auf, in der Maschinen zunehmend menschenähnliche Fähigkeiten entwickeln. Die päpstliche Botschaft mit dem Titel „Künstliche Intelligenz und Frieden“ setzte den Rahmen für Arntz’ Reflexionen.
Im Kern behandelt der Artikel die tiefgreifende Herausforderung, wie wir als Menschen in einer zunehmend technologisierten Welt unsere Würde und Einzigartigkeit wahren können. Arntz verweist dabei auf zentrale biblische Texte, wie den Psalm 8, der die Sonderstellung des Menschen in der Schöpfung hervorhebt, und beschreibt, wie die Vorstellung des Imago Dei, also des Menschen als Abbild Gottes, einen ethischen Rahmen bietet, um den Einsatz und die Weiterentwicklung von KI kritisch zu beleuchten. Während KI-Systeme in der Lage sind, Aufgaben effizient zu erledigen, Entscheidungen zu treffen und sogar kreativ zu sein, warnt Arntz davor, dass solche Systeme niemals die moralischen und ethischen Fähigkeiten eines Menschen übernehmen können.
Die Analyse des Schöpfertums zeigt deutlich, dass der Mensch trotz aller technologischen Fortschritte eine unverwechselbare Rolle in der Schöpfung einnimmt. Arntz betont, dass KI stets so entwickelt und eingesetzt werden müsse, dass sie die Fähigkeiten des Menschen ergänzt, aber niemals entwertet oder ersetzt. Der Mensch bleibe stets das zentrale Wesen, das nach Gottes Ebenbild geschaffen wurde und somit eine Würde besitzt, die keine Maschine replizieren kann.
Arntz geht in seinem Artikel auch auf die ethischen Herausforderungen der KI im Bildungswesen ein. Er sieht große Chancen, Lernprozesse durch KI zu personalisieren und zu optimieren, fordert aber gleichzeitig ein ethisches Bewusstsein und die Entwicklung von Richtlinien, die sicherstellen, dass die menschliche Würde respektiert und geschützt wird. Dies ist besonders im Kontext von Bildungsinstitutionen relevant, die die Aufgabe haben, sowohl digitale Schlüsselkompetenzen zu vermitteln als auch kritisches Denken, ethische Urteilsfähigkeit und soziale Verantwortung zu fördern.
Arntz stellt die These auf, dass die Grenzen des Schöpfertums in einer technologisierten Welt neu definiert werden müssen. Seine Arbeit ermutigt zu einer Synthese von Technologie und Menschlichkeit, in der der Mensch stets im Mittelpunkt steht und Technologien genutzt werden, um das Leben zu verbessern, ohne die grundlegende menschliche Würde zu gefährden.